Ziel des Projekts ist es, durch exemplarische, übertragbare Personalentwicklungsstrukturen zur Reduzierung des Fachkräftemangels im Handwerk beizutragen. Dazu wird die Verbindung zwischen gendergerechter Personalentwicklung und Digitalisierung genutzt, um die Erhöhung des Frauenanteil im Handwerk, Mitgestaltungsmöglichkeiten bei Digitalisierung zu forciert. Exemplarisch werden Handwerksbetriebe für existierende Benachteiligungen von Frauen sensibilisiert/gecoacht.
Frauen im Handwerk – Neue Kompetenzen für die Zukunft
Das Handwerk steht vor einer bedeutenden Veränderung: Eine der größten Herausforderungen in unserer Region ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Besonders im ländlichen Raum ist es schwierig, Mitarbeitende mit speziellen Kompetenzen zu finden. Weiterhin beeinflusst die fortschreitende Digitalisierung das Handwerk. Kleine Betriebe müssen ihre Prozesse modernisieren und digitale Technologien nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierzu gehört z.B. die Einführung von Online-Marketing, der Einsatz von Buchhaltungssoftware oder auch die digitale Auftragsabwicklung.
Gerade kleine Handwerksbetriebe stehen zunehmend im Wettbewerb mit größeren Unternehmen, die über mehr Ressourcen und eine breitere Kundenbasis verfügen. Hier ist es wichtig, eine zukunftsweisende Strategie aufzustellen, Netzwerke zu knüpfen, um sich gegen diese Konkurrenz zu behaupten, Kosten zu kontrollieren und rentabel zu bleiben.
Zunehmend wird das Handwerk mit einer Vielzahl von Vorschriften und bürokratischen Hürden konfrontiert. Genehmigungen, Sicherheitsstandards und andere rechtlichen Anforderungen müssen beachtet werden, was zusätzliche Kosten und Zeit in Anspruch nimmt. Hier kann mehr Digitalisierung helfen.
Die Gewinnung neuer Kund:innen und die Bindung bestehender sind wichtige Aufgaben. Handwerksbetriebe sollten eigene Marketingstrategien entwickeln, um ihre Dienstleistungen bekannt zu machen, aber auch potenzielle Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen. Der Einsatz von Social Media kann hierbei unterstützen.
Diese Herausforderungen sind für kleine Handwerksbetriebe durchaus anspruchsvoll, denn aufgrund begrenzter Ressourcen verfügen sie i.d.R. nicht über eigene Personalentwicklungsabteilungen, müssen aber trotzdem sicherstellen, dass ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand der Technik sind, aktuellen Trends kennen. Um diese Anforderungen proaktiv anzugehen, bietet das ItF Institut Kassel mit dem geförderten Bundesprojekt: Frauenpower im Handwerk vielfältige Unterstützung für fünfzehn nordhessische kleine Handwerksbetriebe. Da in diesen Betrieben viele Frauen in den strategisch wichtigen Bereichen arbeiten, wendet sich das Projekt auch speziell an die Frauen.
Eine vielfältige Unternehmenskultur und Personalführung sind entscheidend für den Erfolg und die Innovationskraft der Betriebe. Frauen bringen bereits ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Perspektiven mit, die das Handwerk bereichern. Sie sind zudem stark in den Bereichen Kommunikation, Teamarbeit, Empathie und Konfliktlösung. Diese Stärken sind besonders in der heutigen Arbeitswelt gefragt, die von Zusammenarbeit, Flexibilität, Veränderung und Netzwerken geprägt ist.
Das geförderte Projekt: Frauenpower im Handwerk bietet exemplarische Weiterbildungen an, die speziell auf die Bedingungen von Frauen in Handwerksbetrieben zugeschnitten sind. Dabei geht es nicht nur um die Erweiterung von fachlichen Kenntnissen, sondern auch um die Stärkung der persönlichen Entwicklung, dem Selbstbewusstsein und des Netzwerkaufbaus zum gegenseitigen Austausch untereinander.
Das Ziel ist es, die Frauen zu ermutigen und zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, erfolgreich auch in Führungspositionen im Handwerk zu agieren. Damit tragen sie zur Weiterentwicklung der gesamten Branche bei, denn die Förderung von Frauen im Handwerk ist mehr als eine Frage der Gleichstellung. Sie ist eine strategische Entscheidung des Handwerks. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Betriebe mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung gerade in Führungspositionen wirtschaftlich erfolgreicher sind.
Einmal im Monat bietet das Projekt Frauen aus Handwerksbetrieben exemplarische Weiterbildungen an, die von strategischer Planung, Einsatz digitaler Technologien, innovative Führungsmodelle bis zur Pflege guter Kundenbeziehungen durch Social Media gehen. Mit der Teilnahme sind keine Kosten verbunden. Die exemplarischen Weiterbildungen werden später für eine online-Lernplattform aufbereitet, so dass im Nachgang auch viele weitere Handwerksbetriebe, die nicht am Projekt teilnehmen, zeit- und ortsunabhängig diese Weiterbildungen online absolvieren können. Das ItF Institut lädt interessierte Frauen aus dem Handwerk ein, an dem neuen Kompetenzprogramm teilzunehmen und sich sowie den Betrieb weiterzuentwickeln. Gemeinsam gestalten wir so die Zukunft des nordhessischen Handwerks.
Teilnehmende Betriebe
Weitere Betriebe folgen in Kürze
Infos zum Projekt: Frauenpower im Handwerk: ItF Institut Kassel, Wilhelmshöher Allee 164, 34119 Kassel, Fon 0561 3160049, Mail: info@itf-kassel.de
Autaktveranstaltung
Das Projekt „Frauen für ein zukunftsfähiges Handwerk“ wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.